Die chaotische oder dynamische Lagerhaltung funktioniert so: Gegenstände werden nicht nach Modell oder Funktion sortiert, sondern je nach Platzangebot ganz und gar zufällig im Lager verteilt. Ein sogenannter Stower verstaut einen Artikel, sagen wir einen Rucksack, im Lagerzentrum in einem beliebigen Regal und teilt den Ort anschließend dem System mit.
Angenommen, Sie haben einen blauen Wanderrucksack der Größe M bestellt, dann wird vom System Ihres Versandhändlers ein Picker losgeschickt, um diesen Rucksack im Lager abzuholen. Das System sagt ihm, in welchem Regal der Rucksack liegt und in welchem Fach, das sieht der Picker recht schnell, denn nach dem Prinzip der chaotischen Lagerhaltung ist es der einzige Rucksack in dem Regal. Würden da noch andere Rucksäcke liegen, müsste der Picker erst den Rucksack mit der richtigen Größe und Farbe suchen. Das kostet Zeit und führt vielleicht dazu, dass Sie einen lila Rucksack der Größe XL bekommen. Das wäre schon echt ärgerlich. Der Versandhandel atmet Präzision und Zeitdruck und das Chaos ist die Luft, die er zum Atmen braucht.